schreibe die sächsische identitätsgeschichte der dauerausstellung des smac um!
(English text below.)
Im Rahmen des Modellprojekts neue unentd_ckte narrative suchen wir eine/n Consultant in Residence, der/die sich kritisch konstruktiv mit Narrativen über Heimat- und Identitätskonstruktionen in der archäologischen Dauerausstellung des Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz (smac) auseinandersetzt.
Der/die Consultant in Residence ist eingeladen sich beispielsweise mit folgenden Fragen der Dauerausstellung zu nähern:
- Welche identitätsstiftenden Narrative sind vor- handen (regional, national, andere Gruppenzugehörigkeiten)?
- Welche Vorstellungen von Ethnizität evoziert die Ausstellung, wie werden Begriffe wie „(archäologische) Kultur“, „Stamm“, „Volk“, „Nation“ verwendet?
- Wo und wie werden historische Brüche gesetzt? Welche Brüche sind noch unsichtbar?
- An welchen Stellen bietet die Ausstellung Anschluss an migrantische Perspektiven bzw. wo lässt die Ausstellung diese aus?
- Welche Geschichte wird erzählt und wie lässt sich die Geschichte anders erzählen? Ziel ist es Impulse für einen anderen Erzählframe zu geben.
Wir wünschen uns einen Consultant (oder ein Tandem), der/die/das mit kreativen Ideen die Fragestellungen bearbeitet. Die Recherchearbeit ist zu dokumentieren. Die Form der Dokumentation ist frei wählbar. Es kann ein wissenschaftlicher Bericht, ein Essay, ein literarischer Text, ein Gedicht, ein Vortrag, Theaterstück oder eine temporäre künstlerische Intervention sein (letztere bedarf der Genehmigung des smac und des Gestaltungsbüros).
rahmenbedingungen
- Der Projektzeitraum ist im September/ Oktober und kann flexibel mit den Consultants abgesprochen werden.
- Die Ergebnisse sollen in geeigneter Form auf dem Festival: „Aufstand der Geschichten“ (AT) vom 3.-10. November 2018 in Chemnitz präsentiert werde.
- Der/ die Consultant/s erhalten ein/e Aufwandsentschädigung/Stipendium in Höhe von 3000€, eine Unterkunft und Fahrtkosten (nach Absprache).
- Das smac begleitet die Consultants und vernetzt sie mit dem Projekt „Change the smac“ im Rahmen des Programms „360°-Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes.
- Die Consultants sind frei mit weiteren Projekten des Schnittstellenprojektes zu kooperieren, bzw. es ist erwünscht.
- Der/ die Consultant/s kann Exkursionen zu beteiligten Institutionen oder zu archäologischen Denkmälern in Sachsen durchführen.
Wir laden Euch ein, Euch mit einer kurzen Konzeptskizze bis zum 15. Mai 2018 zu bewerben, sendet ein kurzes Motivationsschreiben, Konzept, Referenzen und einen Lebenslauf an: franz.knoppe@asa-ff .de
das smac in kürze
Das smac präsentiert 300.000 Jahre globale und regionale Kulturgeschichte. Es ist eine Einrichtung des Landesamts für Archäologie Sachsen und Kulturbotschafter des Freistaates Sachsen. Das smac wurde im Mai 2014 im ehemaligen Kaufhaus Schocken im Herzen von Chemnitz eröffnet. Seine Dauerausstellungen (ca. 3000 m²) zeigen die Archäologie und Kulturgeschichte in Sachsen und die deutsch-jüdische Geschichte des Hauses mit Ausstellungen über Leben und Werk des berühmten Architekten Erich Mendelsohn, über den Kaufhauskonzern Schocken und über den Kaufhausgründer, Verleger und Kunstmäzen Salman Schocken. In seinen Sonderausstellungen (ca. 1000 m²) blickt das smac über die Grenzen der Landesarchäologie hinaus und zeigt Ausstellungen, die aktuelle gesellschaftliche Debatten aufgreifen und in ihrer zeitlichen Tiefe darstellen (Geld, Stadtgesellschaft, interkulturelle Beziehungen) oder die die Archäologie und Kulturgeschichte anderer Länder präsentieren. Getreu seines claims „Kulturen entdecken – Geschichte verstehen“ ist Ziel des smac und seines Programms, die Besucher_innen einzuladen, aktiv über kulturelle Vielfalt in ihrer zeitlichen Tiefe und der Gegenwart nachzudenken. Um dieses Ziel zu erreichen, reflektiert das smac sein eigenes Handeln und korrigiert wenn nötig seine Praxis in kultureller Bildung, Wissenschaft und Vermittlung, um auf gesellschaftspolitische Veränderungsprozesse zu reagieren.
nun – neue unentd_ckte narrative
Das Modellprojekt nun ist ein Schnittstellenprojekt zwischen Kultur, Zivilgesellschaft und Wissenschaft, um generations- und zielgruppenübergreifende Handlungsansätze gegen Rechtspopulismus zu entwerfen und möglichst breite Teile der Stadtgesellschaft einzubinden. Es basiert auf dem Methoden- und Erfahrungstransfer zwischen Chemnitz und Städten mit vergleichbarer Transformationsgeschichte in Europa. Das Projekt ist ein Raum für Experimente und damit ergebnisoffen.
träger des projektes
ASA-FF e.V. und das Projektteam Theatertreffen „Unentdeckte Nachbarn“
Im November 2016, 5 Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU, haben wir als Gruppe von Theatermacherinnen, Konfliktforscherin und Verwaltungswissenschaftler das Theatertreffen „Unentdeckte Nachbarn“ in Chemnitz und Zwickau organisiert. „Unentdeckte Nachbarn“ zielte darauf, die Kontinuitäten des NSU-Unterstützungsumfeldes sichtbar und die Betroffenenstimmen hörbar zu machen. Es vernetzte kommunale, regionale und bundesweite Erinnerungsinitiativen an den Schnittstellen zwischen Kultur, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.
Zielstellung war die Eröffnung kreativer Handlungsräume zur kritischen Begleitung der Aufarbeitungsprozesse auf juristischer, parlamentarischer, institutioneller und kultureller Ebene in Sachsen. Das Nachfolgeprojekt neue unentd_eckte narrative entwickelt die Methode der Kreativen Diskurstransformation weiter. Das Theatertreffen wurde initiiert von den Grass Liftern – Kunstaktivisten, die über die Verbrechen des NSU „kein Gras wachsen lassen wollen“ und durch gezielte Interventionen immer wieder öffentliche Diskussionen in Sachsen provozieren.
adresse und ansprechpartner
Bitte sendet ein Motivationsschreiben und Begleitmaterial bis zum 15. Mai 2018 an:
Franz Knoppe, Projektleiter
Mail: franz.knoppe@asa-ff .de
Ausschreibung: Pdf-Download
reframing identities
rewrite the history of saxony‘s identity for smac’s permanent exhibition!
Within the framework of the model project new undisc_vered narratives, we are seeking a consultant in residence who is able to tackle, in a critical, constructive manner, narratives on homeland and identity constructions in the permanent archaeological exhibition at smac (Chemnitz State Museum of Archaeology).
The consultant in residence is invited, for example, to address the following questions for the permanent exhibition:
- What identity-forging narratives exist? (Regional, national, other group affiliations)
- What concepts of ethnicity does the exhibition evoke? How are terms such as ‘(archaeological) culture’, ‘tribe’, ‘people’ and ‘nation’ used?
- Where and how do historical ruptures occur? What ruptures remain invisible?
- At what points does the exhibition offer a connection to migrant perspectives, and/or where does the exhibition omit this?
- What histories are told, and how could the histories be told differently? The aim is toprovide stimuli for an alternative narrativeframe work.
We are looking for a consultant (or tandem) who can address these questions with creative ideas. The research work must be documented. You are free to choose the form this documentation takes. It could be an academic report, an essay, a literary text, a poem, a lecture, a play or a temporary artistic intervention (the latter requires authorisation from smac and the design agency).
general conditions
- The project timeframe is in September/October, and can be agreed flexibly with the consultants.
- The results must be able to be presented in a suitable form at the ‘Aufstand der Geschichten’ (AT) (‘Uprising of Histories’) festival, which runs in Chemnitz from 3 to 10 November 2018.
- The consultant(s) receive(s) an allowance/grant of €3000, accommodation and travel costs (upon agreement).
- smac will support the consultants, linking them with the ‘Change the smac’ project, within the framework of the Federal Cultural Foundation’s ‘360° Fund for New City Cultures’ programme.
- The consultants are free to cooperate with other projects forming part of the interface project. In fact this is desired.
- The consultant(s) can lead excursions to participating institutions or to archaeological monuments in Saxony.
We invite you to apply, by 15 May 2018, and by means of a short conceptual outline. Send a short cover letter, your concept, references and a CV to:
franz.knoppe@asa-ff .de
smac in short
smac presents 300,000 years of global and regional cultural history. It is an institution of the Saxony State Offi ce for Archaeology and a cultural ambassador for the Free State of Saxony. smac opened in May 2014, in the former Schocken department store in the heart of Chemnitz. Its permanent exhibition (approx 3,000 m²) presents Saxony’s archaeology and cultural history along with the building’s German/Jewish history. It hosts exhibitions on the life and work of the well-known architect Erich Mendelsohn, on the Schocken department store and on Salman Schocken, the department store’s founder, who was also a publisher and patron of the arts.
In its special exhibitions (approx 1000 m²), smac looks beyond the state’s archaeology and hosts exhibitions that address debates in current society, presenting them in their historical context (money, urban society, intercultural relationships), or which present other countries’ archaeology and cultural history.
True to its claim ‘Discover cultures – Understand history’, the aim of smac and its programme is to invite visitors to actively think about cultural diversity in historical contexts and in the present day. In order to achieve this objective, smac refl ects upon its own actions, and where necessary corrects its practice relating to education, scholarship and how it conveys information, in order to react to sociopolitical processes of change.
nun – new undisc_vered narratives
The model project new undisc_vered narratives is an interface project between art, civil society and science, in order to develop approaches for action against right-wing populism that span generations and target groups, enabling the broadest sections to be integrated into urban society. It is based on the transfer of methods and experiences between Chemnitz and other European cities with comparable histories of transformation. The project is a space for experimentation, and therefore has no preconceptions about results.
about asa-ff e.V.
ASA FF e.V. and the project team ‘Unentdeckte Nachbarn’ (‘Undiscovered Neighbours’) theatre as a group of theatre producers, confl ict researchers and administration specialists, we organised the theatre meeting ‘Unentdeckte Nachbarn’ in Chemnitz and Zwickau in November 2016, fi ve years after the self-unmasking of the NSU (National Socialist Underground).
Its aim was to make visible the continuities of the NSU’s support system and to make the voices of the people aff ected heard. It lin-ked local municipal, regional and national remem-brance initiatives to the interfaces between culture, civil society and science. The objective was to open up creative spheres of activity in order to critically support the process of dealing with the past in Saxony on a legal, parliamentary, institutional and cultural level. The follow-up project new undisc_vered narratives refi nes the methods of this creative transformation of discourse. The theatre group was initiated by the Grass Lifters: art activists who “don’t want to let the grass grow” over the NSU’s crimes, and who again and again provoke public discussion in Saxony thanks to their targeted interventions.
www.asa-ff .de