Wie steht es um unser Klima? Und was erzählen uns Meeresalgen, die seit tausenden Jahren tiefgefroren sind und an den Polen schlummern, wie sich das Klima in Zukunft ändern wird? Die renommierte Nachwuchsforscherin Dr. Julianne Müller (Alfred-Wegener-Institut (AWI), Bremerhaven) reiste und forschte mit der Polarstern in die Arktis und Antarktis. Die Erkenntnisse aus diesen Reisen veränderten die Klimamodelle und wir tragen diese nun in Chemnitz vor.
Das polare Meereis spielt eine wichtige, bisher jedoch oft vernachlässigte, Rolle im globalen Klimasystem. Über komplexe Wechselwirkungen mit dem Ozean und der Atmosphäre beeinflussen das arktische und antarktische Meereis auch das Klima der mittleren und niederen Breiten. Besondere Relevanz kommt den hohen Breiten zu, da diese höchst empfindlich auf globale Klimaänderungen reagieren bzw. diese über positive Rückkopplungen noch verstärken. Die Identifizierung und Untersuchung vergangener Schwankungen der polaren Meereisbedeckung und der damit verbundenen Klimaänderungen stellen daher einen wichtigen Aspekt der polaren Paläoklimaforschung dar. Mit der jüngsten, jedoch noch nicht abgeschlossenen Entwicklung organisch-geochemischer Klimaproxies, die eine eindeutige Rekonstruktion einer Paläomeereisbedeckung ermöglichen, stehen diesen Studien nun neue Methoden zur Verfügung. Dieser Beitrag wird eine kurze Übersicht zu diesem noch recht jungen Themenschwerpunkt der Polarforschung geben. Beispiele von Meereisrekonstruktionen zeigen, wie wertvoll diese Methoden für ein verbessertes Verständnis der Wechselwirkungen im Eis-Ozean-Atmosphäre-System sind, und auch, wie sie im Bereich der Klimamodellierung Anwendung finden.
Wann: Donnerstag 8.12.2016, 18:30 Uhr
Wo: Umweltzentrum Chemnitz, Henriettenstraße 5, 09112 Chemnitz
Facebook: https://www.facebook.com/events/230856477346036/
Kooperationspartner: Umweltzentrum Chemnitz, ASA-FF e.V., Engagement Global
Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ.